Fallbeispiel 2
Festgefahrene Teamstrukturen – Neustart mit neuem Teamleiter
Wie sich im Erstgespräch mit den Teammitgliedern und der künftigen Teamleitung herausstellte, hatten sich im Laufe der vergangenen Jahre das Vertrauen der Teammitglieder untereinander deutlich verringert, das unausgesprochene Konfliktpotenzial vergrößert und die Hoffnung auf eine Verbesserung der Situation scheinbar in Nichts aufgelöst. Der Neustart sollte zusammen mit der neuen Teamleitung einen Kurswechsel einleiten.
An den Beginn dieses Kurswechsels stellte ich eine qualitative, anonyme Befragung aller Teammitglieder. Die Ergebnisse der Befragung führten den Teammitgliedern vor Augen, dass alle den gleichen Wunsch hegten: Verbesserung der Zusammenarbeit. Hinzu kam ihr Erstaunen darüber, wie groß die Übereinstimmung in ihrer Wahrnehmung der bisherigen Situation war. Jedes Teammitglied malte für sich zwei Bilder. Eines analog dazu, wie das Teammitglied die derzeitige Teamsituation wahrnimmt und ein zweites, wie es sich die Zusammenarbeit im Team künftig wünscht. Der gemeinsame Austausch über diese Bilder machte es den Beteiligten möglich, über die Kränkungen und Enttäuschungen aus der Vergangenheit zu sprechen, sich über ihre Wünsche und Erwartungen für die Zukunft auszutauschen und erste Vereinbarungen für die Zukunft zu treffen. Von besonderer Bedeutung war es aus meiner Sicht, dass es den Beteiligten gelang, die gemeinsame Verantwortung für ein Gelingen der Veränderung zu erkennen und zu übernehmen.
Dieser fast schon euphorische Auftakt führte zu Zuversicht und Schwung im Team. Auch wenn der Alltag eine gewisse Ernüchterung brachte, so gelang es im Folgenden immer wieder an den gemeinsam erlebten Stimmungsumschwung anzuknüpfen und die dort getroffenen Vereinbarungen für eine gute Zusammenarbeit zu bewahren.